Der Kirchweiler aus Kirche, Pfarrhaus und Sigristenhaus liegt nordöstlich des Dorfes. Der erste Vorläuferbau wird ins 10./11. Jahrhundert datiert, die heutige spätgotische Kirche mit dem polygonalen Chorabschluss und dem Frontturm im Westen könnte um 1485 entstanden sein. Darauf weisen das spitzbogige Westportal, die Masswerkfenster des Chors und die Glocke von 1485.
Offenbar wollte man damals die Kirche ins Dorf, in die Nähe des heutigen Bahnhofs, verlegen. Einer Sage gemäss aber sollen unsichtbare Hände nachts das Gemäuer immer wieder zerstört und an den Standort der heutigen Kirche, wo ein Marienbild war, gebracht haben. Das Pfarrhaus dagegen wurde aus Sicherheitsgründen ins Dorf verlegt, wo es 1445 zusammen mit den anderen Häusern bei einem Überfall in Brand gesteckt wurde.
1669 wurde an der Südseite der Kirche ein Zugang angebaut zum Estrich der Kirche, der als Kornschütte und zum Trocknen des Kirchenzehnten verwendet wurde. 1840 wurde die Kirche renoviert: Die zahlreichen Grabplatten der geistlichen und weltlichen Herren im Innern wurden entfernt und die Wände vergipst, die Empore und die Fenster im Schiff wurden vergrössert.
Im Chor der spätgotischen Kirche hingen zahlreiche Kabinettscheiben, die ab dem späten 15. Jahrhundert gestiftet worden waren. 1877 wurden sie von der Kirche an den Berner Grossrat und Bankier Friedrich Bürki verkauft. Sie werden heute im historischen Museum Basel und im Landesmuseum Zürich aufbewahrt.
Bei der Renovation 1955/56 wurde der Innenraum entscheidend verändert, indem man einen neuen spitzbogigenChorbogen einfügte und die Wandbestuhlung, den Abendmahlstisch und die grosse Orgel aus dem Chorraum entfernte. Die Bemühungen, die alten Kabinettscheiben aus Basel zurückzuerhalten, blieben erfolglos, worauf man neue Glasmalereien von Walter Eglin in den Chor setzte. Sie stellen die Schöpfung, Christus in Gethsemane und die Offenbarung dar.